Osteopathie
Osteopathie
„Panta rhei“ – „Alles fließt und nichts bleibt“
(Heraklit, 540 – 480 v. Chr.)
Alles ist in Bewegung, nichts bleibt stehen. Dieses Naturprinzip erkannte schon der griechische Philosoph Heraklit. Der Begründer der Osteopathie Andrew Taylor Still betont dieses Prinzip auch in der Natur des menschlichen Körpers: Krankheit und Beschwerden entstehen dort, wo Körperflüssigkeiten nicht frei fließen können. Still nannte diese wichtige Voraussetzung für Gesundheit „arteria rules“, das „Gesetz der Arterie“.
Funktionsstörungen bzw. „Blockaden“ entstehen, wenn Bewegung eingeschränkt ist und dadurch Blut, Liquor und auch Nervenimpulse nicht mehr frei fließen können. Es kommt zu Stauungen, das Gewebe wird nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt und Stoffwechselprodukte können weniger gut abtransportiert werden. Dies kann zu schmerzhaften Verhärtungen im Muskelgewebe und Nervenkompressionen führen, die dann als körperliche Beschwerden bemerkt werden.
In der Osteopathie wird auf der Basis eines umfassenden anatomischen Wissens über die funktionellen und strukturellen Zusammenhänge der menschliche Körper in seiner Gesamtheit mittels sanfter manueller Techniken untersucht und behandelt. Als Osteopathin fokussiere und behandle ich nie nur das eine Symptom oder die eine Struktur, die Beschwerden macht, da die Funktionsstörung einer Struktur über Faszienverläufe auf eine oder mehrere andere Strukturen übertragen werden kann.
Faszien sind dünne Bindegewebshüllen, die Körperstrukturen umschließen, sich durch den gesamten Körper ziehen und im Sinne einer großen Körperfaszie miteinander verbunden sind. Daher ist es möglich, dass Schmerzbeschwerden in Körperregionen wahrgenommen werden, die von der eigentlichen ursächlichen Funktionsstörung bzw. „Blockade“ relativ weit entfernt liegen.
So kann z.B. eine belastete oder erkranke Leber mit einer erhöhten faszialen Oberflächenspannung vermittelt über direkt benachbarte, in Kontakt stehende Strukturen wie dem Zwerchfell und über den Verlauf des Nervus Phrenicus zu Schmerzen im rechten Schulter – Nackenbereich führen. Die Ursachen von Funktionsstörungen und schmerzhaften Beschwerden können auf körperliche und psychische Belastungen zurückzuführen sein: Körperliche Ursachen sind z.B. Fehlhaltungen, Überlastungen, Verletzungen, Infektionen und Operationen mit Narbenbildungen, mangelhafte Ernährung oder zu wenig Schlaf. Psychische Ursachen sind z.B. ständiges oder massives Stresserleben im privaten oder beruflichen Umfeld, Trauer, Ängste, depressive Verstimmungen und Burnout. Zudem kann sich ein Teufelskreis aus körperlichen Schmerzbeschwerden und psychischen Belastungen entwickeln, da sie sich wechselseitig verstärken.
Kritische Lebensereignisse wie z.B. Unfälle, Operationen oder der Verlust eines wichtigen Menschen können zudem traumatisch wirken: Das individuell Erlebte ist so überfordernd, dass es nicht ausreichend verarbeitet werden kann. Auf Körperebene können Gewebestrukturen auf einem sehr hohen vegetativen Anspannungsniveau in einer Schockstarre „einfrieren“. Dieses „Körperzellgedächtnis“ kann sich in Form einer Durchblutungsstörung, einer deutlich erhöhten Muskel- und Faszienspannung und Nervenreizung zeigen, was einer Blockade im osteopathischen Sinne deutlich ähnelt.
Ein weiteres Prinzip der Osteopathie beschreibt, dass es der Natur des menschlichen Organismus entspricht nach Gesundheit zu streben: Jeder Mensch besitzt eine angelegte Selbstregulationsfähigkeit bzw. Selbstheilungskräfte, die ihn darin unterstützt, wieder in sein bestmögliches Gleichgewicht zurückzufinden (Homöostase, siehe auch: vegetatives Nervensystem). Erst wenn der Organismus alle Kompensationsmöglichkeiten ausgeschöpft hat und dabei nicht mehr in sein Spannungsgleichgewicht findet, entstehen Beschwerden. Ziel der osteopathischen Behandlung ist es daher auch immer, die Selbstregulationsprozesse bzw. Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.
Welche Gewebestrukturen behandelt die Osteopathie?
In der osteopathischen Diagnostik und Behandlung werden drei Bereiche unterschieden:
Die viszerale Osteopathie
Die kranio-sakrale Osteopathie
Die parietale Osteopathie
Viszerale Osteopathie
Die viszerale Osteopathie konzentriert sich auf die Behandlung der inneren Organe (z.B. Magen, Darm, Leber, Nieren, Gebärmutter, Blase), um deren Beweglichkeit, Durchblutung und Funktionsfähigkeit (z.B. Verdauung, Entgiftung) zu verbessern. Entzündungsprozesse, Narben oder ein dauerhaft zu hohes Stressniveau bzw. Anspannungsniveau des vegetativen Nervensystems können zu einer Minderdurchblutung und in Folge zu einer Funktionseinschränkung der Organe führen. Direkt benachbarte Strukturen des Bewegungsapparats wie Muskeln, Faszien und Bänder werden durch die beeinträchtigten Stoffwechselprozesse in ihrer Durchblutung und Funktionsfähigkeit gestört, was oft zusätzliche Schmerzen verursacht. Häufig machen sich Organbeschwerden auch als Rückenschmerzen bemerkbar, da die zugehörigen Haut- und Muskelareale am Rücken minderdurchblutet werden und dadurch schmerzhaft sind.
In der osteopathischen Behandlung löse ich mittels sanfter manueller Techniken Spannungen und Blockaden am Organ und in den damit zusammenhängenden Gewebestrukturen, um die Durchblutung und Nährstoffversorgung der Gewebe zu verbessern und somit die Regulationsfähigkeit des Organismus zu unterstützen.
Kranio – sakrale Osteopathie
Die kranio-sakrale Osteopathie bezieht sich auf den Schädel (Kranium), das Kreuzbein (Sakrum) und die Membranen, die das zentrale Nervensystem umgeben. Ziel ist es, mittels sanfter manueller Techniken das kranio-sakrale System in Balance zu bringen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Dabei werden unter anderem die Beweglichkeit der Schädelnähte und der Fluss der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit verbessert. Auch der Anteil des vegetativen Nervensystems, der für die Entspannung und Regeneration verantwortlich ist (Parasympathikus), wird über seine neuronalen Kerne an der Schädelbasis und am Sakrum aktiviert, was den Organismus darin unterstützt, ein zu hohes Stressniveau auszubalancieren und wieder in ein gesundes Gleichgewicht aus Anspannung und Entspannung zu finden.
Parietale Osteopathie
Die parietale Osteopathie fokussiert Blockaden im menschlichen Bewegungsapparat. Das komplexe Zusammenspiel von Muskeln, Knochen, Gelenken, Sehnen und Bändern, das mittels faszialer Verbindungen aufrechterhalten wird, kann durch Verletzungen, Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen aus dem Gleichgewicht geraten. Es entsteht ein dysfunktionales Spannungsungleichgewicht, das fasziale Verklebungen und muskuläre Verspannungen fördert. Ein verhärteter und dadurch minderdurchbluteter Muskel produziert Schmerzen.
Mit Hilfe der osteopathischen Techniken werden die schmerzhaften Blockaden gezielt gelöst und damit die Beweglichkeit, die Durchblutung und somit die Regenerations- und Funktionsfähigkeit der Gewebestrukturen verbessert.
Alles ist in Bewegung, nichts bleibt stehen. Dieses Naturprinzip erkannte schon der griechische Philosoph Heraklit. Der Begründer der Osteopathie Andrew Taylor Still betont dieses Prinzip auch in der Natur des menschlichen Körpers: Krankheit und Beschwerden entstehen dort, wo Körperflüssigkeiten nicht frei fließen können. Still nannte diese wichtige Voraussetzung für Gesundheit „arteria rules“, das „Gesetz der Arterie“.
Funktionsstörungen bzw. „Blockaden“ entstehen, wenn Bewegung eingeschränkt ist und dadurch Blut, Liquor und auch Nervenimpulse nicht mehr frei fließen können. Es kommt zu Stauungen, das Gewebe wird nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt und Stoffwechselprodukte können weniger gut abtransportiert werden. Dies kann zu schmerzhaften Verhärtungen im Muskelgewebe und Nervenkompressionen führen, die dann als körperliche Beschwerden bemerkt werden.
In der Osteopathie wird auf der Basis eines umfassenden anatomischen Wissens über die funktionellen und strukturellen Zusammenhänge der menschliche Körper in seiner Gesamtheit mittels sanfter manueller Techniken untersucht und behandelt. Als Osteopathin fokussiere und behandle ich nie nur das eine Symptom oder die eine Struktur, die Beschwerden macht, da die Funktionsstörung einer Struktur über Faszienverläufe auf eine oder mehrere andere Strukturen übertragen werden kann.
Faszien sind dünne Bindegewebshüllen, die Körperstrukturen umschließen, sich durch den gesamten Körper ziehen und im Sinne einer großen Körperfaszie miteinander verbunden sind. Daher ist es möglich, dass Schmerzbeschwerden in Körperregionen wahrgenommen werden, die von der eigentlichen ursächlichen Funktionsstörung bzw. „Blockade“ relativ weit entfernt liegen.
So kann z.B. eine belastete oder erkranke Leber mit einer erhöhten faszialen Oberflächenspannung vermittelt über direkt benachbarte, in Kontakt stehende Strukturen wie dem Zwerchfell und über den Verlauf des Nervus Phrenicus zu Schmerzen im rechten Schulter – Nackenbereich führen. Die Ursachen von Funktionsstörungen und schmerzhaften Beschwerden können auf körperliche und psychische Belastungen zurückzuführen sein: Körperliche Ursachen sind z.B. Fehlhaltungen, Überlastungen, Verletzungen, Infektionen und Operationen mit Narbenbildungen, mangelhafte Ernährung oder zu wenig Schlaf. Psychische Ursachen sind z.B. ständiges oder massives Stresserleben im privaten oder beruflichen Umfeld, Trauer, Ängste, depressive Verstimmungen und Burnout. Zudem kann sich ein Teufelskreis aus körperlichen Schmerzbeschwerden und psychischen Belastungen entwickeln, da sie sich wechselseitig verstärken.
Kritische Lebensereignisse wie z.B. Unfälle, Operationen oder der Verlust eines wichtigen Menschen können zudem traumatisch wirken: Das individuell Erlebte ist so überfordernd, dass es nicht ausreichend verarbeitet werden kann. Auf Körperebene können Gewebestrukturen auf einem sehr hohen vegetativen Anspannungsniveau in einer Schockstarre „einfrieren“. Dieses „Körperzellgedächtnis“ kann sich in Form einer Durchblutungsstörung, einer deutlich erhöhten Muskel- und Faszienspannung und Nervenreizung zeigen, was einer Blockade im osteopathischen Sinne deutlich ähnelt.
Ein weiteres Prinzip der Osteopathie beschreibt, dass es der Natur des menschlichen Organismus entspricht nach Gesundheit zu streben: Jeder Mensch besitzt eine angelegte Selbstregulationsfähigkeit bzw. Selbstheilungskräfte, die ihn darin unterstützt, wieder in sein bestmögliches Gleichgewicht zurückzufinden (Homöostase, siehe auch: vegetatives Nervensystem). Erst wenn der Organismus alle Kompensationsmöglichkeiten ausgeschöpft hat und dabei nicht mehr in sein Spannungsgleichgewicht findet, entstehen Beschwerden. Ziel der osteopathischen Behandlung ist es daher auch immer, die Selbstregulationsprozesse bzw. Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren.
Welche Gewebestrukturen behandelt die Osteopathie?
In der osteopathischen Diagnostik und Behandlung werden drei Bereiche unterschieden:
Die viszerale Osteopathie
Die kranio-sakrale Osteopathie
Die parietale Osteopathie
Viszerale Osteopathie
Die viszerale Osteopathie konzentriert sich auf die Behandlung der inneren Organe (z.B. Magen, Darm, Leber, Nieren, Gebärmutter, Blase), um deren Beweglichkeit, Durchblutung und Funktionsfähigkeit (z.B. Verdauung, Entgiftung) zu verbessern. Entzündungsprozesse, Narben oder ein dauerhaft zu hohes Stressniveau bzw. Anspannungsniveau des vegetativen Nervensystems können zu einer Minderdurchblutung und in Folge zu einer Funktionseinschränkung der Organe führen. Direkt benachbarte Strukturen des Bewegungsapparats wie Muskeln, Faszien und Bänder werden durch die beeinträchtigten Stoffwechselprozesse in ihrer Durchblutung und Funktionsfähigkeit gestört, was oft zusätzliche Schmerzen verursacht. Häufig machen sich Organbeschwerden auch als Rückenschmerzen bemerkbar, da die zugehörigen Haut- und Muskelareale am Rücken minderdurchblutet werden und dadurch schmerzhaft sind.
In der osteopathischen Behandlung löse ich mittels sanfter manueller Techniken Spannungen und Blockaden am Organ und in den damit zusammenhängenden Gewebestrukturen, um die Durchblutung und Nährstoffversorgung der Gewebe zu verbessern und somit die Regulationsfähigkeit des Organismus zu unterstützen.
Kranio – sakrale Osteopathie
Die kranio-sakrale Osteopathie bezieht sich auf den Schädel (Kranium), das Kreuzbein (Sakrum) und die Membranen, die das zentrale Nervensystem umgeben. Ziel ist es, mittels sanfter manueller Techniken das kranio-sakrale System in Balance zu bringen und die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Dabei werden unter anderem die Beweglichkeit der Schädelnähte und der Fluss der Gehirn-Rückenmarksflüssigkeit verbessert. Auch der Anteil des vegetativen Nervensystems, der für die Entspannung und Regeneration verantwortlich ist (Parasympathikus), wird über seine neuronalen Kerne an der Schädelbasis und am Sakrum aktiviert, was den Organismus darin unterstützt, ein zu hohes Stressniveau auszubalancieren und wieder in ein gesundes Gleichgewicht aus Anspannung und Entspannung zu finden.
Parietale Osteopathie
Die parietale Osteopathie fokussiert Blockaden im menschlichen Bewegungsapparat. Das komplexe Zusammenspiel von Muskeln, Knochen, Gelenken, Sehnen und Bändern, das mittels faszialer Verbindungen aufrechterhalten wird, kann durch Verletzungen, Fehlhaltungen oder Fehlbelastungen aus dem Gleichgewicht geraten. Es entsteht ein dysfunktionales Spannungsungleichgewicht, das fasziale Verklebungen und muskuläre Verspannungen fördert. Ein verhärteter und dadurch minderdurchbluteter Muskel produziert Schmerzen.
Mit Hilfe der osteopathischen Techniken werden die schmerzhaften Blockaden gezielt gelöst und damit die Beweglichkeit, die Durchblutung und somit die Regenerations- und Funktionsfähigkeit der Gewebestrukturen verbessert.